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Grüner Star (Glaukom) Früherkennung

Glaukom einfach erklärt:

Das Glaukom – auch bekannt unter dem Begriff „Grüner Star“ – ist eine chronische Erkrankung des Sehnervenkopfes. Dieser wird durch ein Missverhältnis zwischen Augeninnendruck und Durchblutung geschädigt.

  • Ein Ungleichgewicht zwischen Zu- und Abfluss der Flüssigkeit in der Vorderkammer führt zu einer Ansammlung von einer zu großen Menge von Kammerwasser im vorderen Teil des Auges.
  • Die Ansammlung des Kammerwassers erhöht den Druck auf den Glaskörper und führt zum Anstieg des IOD (Augeninnendrucks).
  • Durch den erhöhten Augeninnendruck (IOD) wird der Sehnervenkopf komprimiert (gepresst), was wiederum die Autoregulationsmechanismen der Durchblutung stört. Die Fasern des Sehnervenkopfes werden in Folge dessen geschädigt. Dies verursacht einen fortschreitenden Gesichtsfeldverlust, der ohne Behandlung unumkehrbar werden kann.

Weltweit ist das Glaukom die dritthäufigste Ursache für Erblindung.

Was passiert beim Glaukom mit dem Sehvermögen?

Anfangs bemerkt der Betroffene zunächst nichts, da das jeweils andere Auge die Ausfälle ausgleicht. Der Betroffene hat keinerlei Beschwerden. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung verschwinden langsam kleine Bereiche am Rand des Gesichtsfeldes, wodurch Details und Gefahrenquellen unbemerkt bleiben können. Das Gesichtsfeld – also der gesamte Bereich, mit dem wir unser Umfeld wahrnehmen können – engt sich deutlich ein.

Wie wird ein Glaukom diagnostiziert?

Da Sie selbst im Frühstadium der Erkrankung keinerlei Probleme mit dem Sehvermögen bemerken, ist es wichtig, dass Sie regelmäßig Ihre Augen beim Augenarzt untersuchen lassen. Die Untersuchung erfolgt in mehreren Schritten:

Messung des Augeninnendrucks

Die Messung des Augeninnendrucks ist ein unverzichtbarer Test für die Erkennung und Überwachung des Glaukoms. Er ist schnell, schmerzfrei und ermittelt den gemessenen Druck in Millimetern Quecksilbersäule (mmHg).

Untersuchung des iridokornealen Winkels

Ihr Augenarzt untersucht den anatomischen Winkel, der von Hornhaut und Iris gebildet wird. Anhand des Winkels kann bestimmt werden, ob es sich um ein Offenwinkel- oder ein Engwinkel- bzw. Winkelblockglaukom handelt. Daraus leitet sich die Behandlung ab.

Augenspiegelung

An einer Spaltlampe beurteilt der erfahrene Augenarzt mit Speziallupen den Sehnervenkopf. Dieser Test ist schmerzfrei.

Beurteilung des Gesichtsfeldes

Bevor Sie Probleme beim zentralen Sehvermögen bemerken, kann Ihr äußerer Rand des Sehvermögens (Gesichtsfeld) bereits beeinträchtigt sein. Um dies zu erkennen, wird ein Gesichtsfeldtest gemacht. Die Untersuchung ist nicht invasiv und ebenfalls schmerzfrei. Sie sitzen dabei vor einem Bildschirm und werden aufgefordert, eine Taste zu drücken, sobald Sie Lichter in Ihrem seitlichen Sichtfeld bemerken. Der Test deckt die Schwachstellen in Ihrem Gesichtsfeld auf.

Untersuchung des Sehnervenkopfes mit dem Glaukom-OCT-Modul

Dazu wird vom Augenarzt eine spezielle, schmerzfreie 3D-Technik zur mikroskopisch feinen Darstellung von Netzhaut und Sehnervenkopf eingesetzt. Auf diese Weise können Veränderungen und Glaukomschäden bereits erkannt werden, bevor ein messbarer Verlust der Sehfunktion entsteht.

Wie wird das Glaukom behandelt?

Die Glaukombehandlung erfolgt in der Regel mit Augentropfen, die den IOD (Augeninnendruck) senken. Augentropfen sind in Einzeldosis-Ampullen oder in Fläschchen erhältlich. Ihr Augenarzt bespricht mit Ihnen, welche Art von Augentropfen verschrieben werden sollte.

Es ist wirklich wichtig, dass Sie das Medikament jeden Tag in der notwendigen Häufigkeit in die Augen tropfen.

Dr. med. matthias Dittmann

Richtige Anwendung der Augentropfen

  • Bitte waschen Sie vor dem Tropfen Ihre Hände mit Seife.
  • Wenn Sie Kontaktlinsenträger sind, entfernen Sie die Linsen vor dem Tropfen und setzen diese erst 10 Minuten nach dem Tropfen wieder ein.
  • Entfernen Sie die Schutzkappe von der Tropfflasche.
  • Neigen Sie den Kopf leicht nach hinten.
  • Bitte fixieren Sie einen Punkt über Ihnen. Dadurch vermeiden Sie unnötiges Blinzeln.
  • Ziehen Sie das untere Augenlid mit dem Zeigefinger nach unten, damit zwischen Augapfel und Augenlid der Bindehautsack sichtbar wird.
  • Halten Sie die Augentropfenflasche / Einzeldosisampulle ca. 2 bis 3 cm über den Bindhautsack. Dabei sollte die Flaschenspitze das Auge nicht berühren.
  • Lassen Sie den Tropfen in den Bindehautsack fallen.
  • Schließen Sie im Anschluss für etwa 60 Sekunden die Augen. Gleichzeitig drücken Sie mit Ihrem Finger auf den inneren Augenwinkel. Dadurch verzögert sich das Abfließen der Augentropfen durch den Tränenkanal.
  • Geben Sie immer nur einen Tropfen in den Bindehautsack. Wenn Sie mehrere Tropfen anwenden müssen, sollten Sie immer ca. 10 Minuten zwischen den einzelnen Tropfen warten, damit jedes Medikament seine volle Wirkung entfalten kann.
  • Stellen Sie die Tropfflasche im Anschluss wieder in den Medikamentenkarton zurück, denn er dient als Lichtschutz. Lagern Sie die Augentropfen an einem kühlen Ort (Kühlschrank +4 Grad bis Zimmertemperatur +22 Grad), um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.

Weitere Behandlungsformen

Neben Augentropfen gibt es weitere Behandlungsoptionen, z.B. verschiedene Laserbehandlungen oder Glaukom-Operationen. Wenn dies erforderlich sein sollte, wird Ihr Augenarzt Sie darüber informieren und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen.

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